no no ice ride
(16.12.2001 Neusiedl am See)
Worte: Paul; Bilder Hannes & Paul
Race across the sea?!
(c) werner bernthaler
Werner Bernthaler aus Gols hat das im
bikeboard.at gepostet.
www.bikeboard.at/Board/showthread.php?threadid=572&referrerid=128
Wie er uns später erzählt, dachte er, wenn jemand zu der
verrückten Sache kommt, dann die Free Eagles!
Die Stimmung ist schon bei der Autofahrt am kochen. Kein Scherz(keks) und kein Bild
ist uns tief genug!
Hannes und ich laden
unsere spikelosen Bikes und jede Menge Gewand ein und düsen los. Spikelos? Ja Spikelos!
Das Eis wird schon nicht so glatt sein
oder, es kann nicht sein was nicht
sein darf. 11:00 h Neusiedl, Strandbad: Wir treffen Werner, quatschen ein
wenig und ab gehts aufs Eis.
Ist Eis eisglatt? Eis ist natürlich eisglatt, wie naiv von uns!
Hannes kommt ganze 50 m weit bis zum 1. Sturz. Leiste gezerrt.
Keine Aussicht auf solide Schneefahrbahn auf den Weiten des Neusiedler Sees. Es kommt ein weiterer Biker (zufällig) hinzu, ein erfahrener Eisbiker wie
sich herausstellt, der ebenso wie Werner (hier ganz in Schwarz) mit
Spikereifen ausgerüstet ist.
Erst kurz kennengelernt und schon wieder Trennung. Diese
bittere Einsicht ob unserer Mangelhaften Ausrüstung veranlasst Hannes und
mich eigene Wege zu gehen. Es wird ein snow-ride entlang das Sees nach
Illmitz. Werner und Mr. X geben sich klarerweise den
See.
Wer jetzt glaubt, dass das eine eisfreie Angelegenheit wird,
der irrt.
(also folglich ein no-no-ice-ride) Als Ersatzprogramm dürfte da
wer den Weg für uns ein bisserl vereist haben. Bis Weiden wars ja noch gut zu fahren.
Immer auf der Suche nach der griffigsten Spur gondeln wir so dahin, es dauerte aber nicht
lange, liegen wir Hie und da einmal wieder auf der Go.
(Ich schwörs, wir waren wirklich nüchtern, auch wenns hier
nicht so aussieht!)
Hannes, seines Zeichens Eisforscher,
hätte mit den Bedingungen seine pure Freude haben müssen, so zumindest die Theorie. Der
frische Wind von rechts hinten und die coolen 0 °C Mittagstemperatur verhindern, dass wir
ins Schwitzen geraten. Ab Podersdorf ist der Ride nur mehr unter dem Motto
"Spezialtraining für Koordination und Konzentration" zu sehen.
Ich schaffe es sogar, ein Straßenschild, das einsam und verlassen rumsteht,
regelrecht niederzufahren. Das Ergebniss seht ihr selbst!
Wie geht das? Straße glatt, Glasen; Ich weiche aufs Bankett aus, will 1/2 Meter
neben Straßenschild vorbeifahren, als mir das Vorderrad nach links wegrutscht. Ich kippe
nach rechts weg, just zu dem Zeitpunkt wo ich mich fast auf Höhe des Straßenschildes
befinde! "Boing". Volltreffer, frontal dagegen.
Wir fahren weiter zur "Hölle" und es ist
höllisch zu fahren. Ein Trampelpfad neben dem Weg bietet eine eher seltene aber angenehme
Abwechslung. Und die Biker haben haben immer noch Biss.
Kurze Pause, wir parken unsere Gäuler ein, versorgen sie
und uns.
Vor Illmitz nehmen wir statt des Radweges
einen Feld- und Reitweg. Gute Entscheidung! Super Weg zum Biken, teilweise sogar mit
Singletrail!
Endlich Illmitz, hurra! Schau mal, was die Natur um diese Jahreszeit alles
hervorbringt.
Zurück fahren wir einen Feldweg entlang der
Bundesstraße Illmitz/Podo, was die Sache zwar fahrtechnisch wesentlich erleichtert (fast
kein Eis mehr, nur mehr Schnee), dafür aber mit Gegenwind!
Wir sind heilfroh nun festen Boden unter unseren Rädern zu haben, allerdings
fährt es sich auf Schnee so ähnlich wie in einer Wiese (rollwiderstandsmäßig), also
ziemlich Kraft raubend. Ein Fotomotiv bietet sich immer wieder.
Unser diesmaliges Preisrätsel: Wer
hat hier fotographiert? Ihr könnt wählen aus
Hannes und Paul. Einsendungen bitte an gatschbiker@free-eagle.at.
Alle Einsender mit richtiger Antworten kommen auf die Ehrentafel!
Die lauwarme Apfelsaftmischung im
Trinkrucksack friert im freiliegenden Schlauch ein. Minus 2 °C zeigt das Thermometer des
HAC4 inzwischen an.
Das Handy klingelt, Werner ist dran und erzählt, dass sie eben
die Seerunde beendet haben. In Weiden treffen wir Werner wieder, und er
erzählt uns abenteuerliche Sachen. Manche Stellen im See sind wegen warmer Quellen nicht
gefroren oder haben eine sehr dünne Eisdecke. Mr. X, der Erfahrene weiß, wie man diese
Stellen passiert:
Lokalisieren, Anlauf nehmen und voll Speed drüber!
Sie begegnen Eisläufer, die kennen das Problem auch und haben deshalb immer im
Rucksack mehrere Paar Socken mit, um sich umziehen zu können.
(Anmerkung: Der Neusiedler See ist ein Steppensee und an der tiefsten Stelle nur
ca. 2 Meter tief).
Werner fährt weiter nach Gols, wir fahren nach Neusiedl und haben
schließlich am Parkplatz 50 km am Tachometer. Jede Menge Wintersportler tümmeln sich auf
dem Eis und beim Punschstandl.
Wir gesellen uns dazu (Punschstandl) und genehmigen uns
auch einen.
Leiwaund woars! |