Die Idee entstand bei einem 2RC night-ride am 31.10.2001. Wir bikten durch die
Lobau und in einem Anfall von Übermut muss ich dabei etwa folgendes gedacht haben:
Mit ca. 2:30h Fahrzeit ist das ja ein night-riderl (Verniedlichungsform) und
uhrzeitmäßig gesehen eher ein evening-ride (Startzeit 19:00h) als ein night-ride.
Ein "richtiger" night-ride nach meinem Verständnis findet also in der Nacht
statt und dauert deutlich länger. (Ich will damit aber nicht sagen, dass der night-ride
mit den Chaoten nicht leiwand gewesen wäre, in Gegenteil war echt
lässig)
So entstand die Idee nach Hainburg und zurück zu fahren, mit Hannes
Reisinger und Gerald Fabianek hatte ich 2 gleichgesinnte
Teamkollegen gefunden.
Am 17.11. 2001 sollte die Sache steigen.
Dieser Tag war auch der "Free Eagle Fun Racing Team Tag". Zuerst Donauturmlauf
(Am Start waren Andrea und Michi Schiffer, Sohn Georg
und ich), dann eine kleine Wanderung am Kahlenberg und um 21.00h schliesslich
Abfahrt nach Hainburg.
Eingepackt wie Mumien, versorgt mit Getränken, Wurstbrot, Powerriegel, Gel, Kuchen und
Gugelhupf (Danke Andrea für deine Kuchenspende (hat sie beim
Donauturmlauf gewonnen), machten wir uns vom SchuhSki aus auf den Weg.
Die Mumien (Hannes, Paul, Gerald v.l.n.r.)
Wetter: klarer Sternenhimmel, leichter Ostwind (!) und bei der
Abfahrt +1 °C.
Die brennenste (oder besser fröstelnste) Frage war: Wie kalt wird es?
Wir hatten vor gemütlich zu fahren, allzu starkes Schwitzen wollten wir aus
"verkühlungstechnischen" Gründen vermeiden. So rollen wir mit ca. 20 km/h gen
Hainburg.
Beleuchtungstechnische Ausstattung:
Gerald: Normales Lenkerbatterielicht, (inkl. 1 Ersatz)
Hannes: Power Akku von Sigma mit 5W Strahler + Stirnlampe
Paul: green power mit Shimanio Nabendynamo.
Und wer hat hier fotografiert? (Einsendungen an fotoquiz@free-eagle.at
1. Preis eine Vergrößerung in 27,5 x 39cm)
Kaum aus Wien draußen, wurde die volle Pracht der klaren Nacht
sichtbar (Venus, großer Wagen, mehr kennen ich eh' nicht :-))
In einer Reihe, also quasi als "Breitseite", rollten wir mit 2 Trinkpausen (ich
hatte eine Thermoskanne mit, somit war trinken nur mit entspechendem Halt möglich)
Richtung Hainburg. Dank Hannes' GPS Ausstattung waren wir immer über die
verbleibende Strecke (Luftlinie versteht sich) informiert. So erreichten wir noch vor
Mitternacht Hainburg und erfrischten uns am Hauptplatz mit unserem Proviant.
Mein Km-Stand: 53,5 km, inkl. 5,5 km Anreise Kagran-SchuhSki.
Gschwind ein paar Fotos geschossen, das eine oder andere SMS zwecks Dokumentation an die
Daheimgebliebenen versendet, sattelten wir wieder auf.
Die Familie Pinkl nimmt uns den Scherz hoffentlich nicht übel!
Beschwerden bitte an wappler@free-eagle.at
Hannes!
Die Temperatur lag lt. HAC4 inzwischen bei 0
°C, manche Autos waren schon schön angereihmt. Kalt war uns nicht, nur nach den kurzen
Trinkpausen wars unangenehm kalt. Jetzt hatten wir leichten Rückenwind und die Stimmung
war immer noch gut.
Wir Quatschten jede Menge Sportzeugs und Anderes. So zum Beispiel, was für
den 520km NonStop Ride (TdN in einem Stück) die bestmögliche
Startzeit wäre.
Diese verückte Aktion ist für Juni 2002 geplant. (Mehr infos siehe TdN)
Die Temperatur sank nun auf unter Null, kurz vor Wien zeigte der
HAC4 -3 °C. Das merkten wir natürlich auch im Gesicht und anderswo.
Naturereignis "Leoniden":
Bei einem Stopp sahen Gerald und ich Sternschnuppen und wie ich später
in der Badewanne liegend im Standard nachlesen konnte, war die Ursache verglühender Staub
den der Komet Temple-Tuttle 1998 hinterließ. Leoniden deshalb, weil die
Sternschnuppen im Sternbild des Löwen auftraten.
Im Bild, "Loeonid" Hannes und Temple-Tuttle.
Dank Snowboardhandschuhe waren die Finger schön
warm, in den Zehen frohr uns erst kurz vor Ankunft.
Gegen 2:15h passierten wie die Villa Wahnsinn, wo uns heftige Bass-Beats durch die
Magengegend fuhren.
Gerald, der eigentlich Läufer ist und heuer nur 1500km mit dem Rad
abgespult hat, war sicher die Überaschung unserer Ausfahrt. Trotz wenig Bikekilometer und
weitester Strecke (Anreise aus Stammersdorf per Bike) hielt er tapfer durch. Durch seine
mentale Stärke meistere er auch Schmerzen im Bereich Hüftbeuger und gegen Ende der Tour
auftretende Kältegefühle.
Nun war endgültig klar, wir packen die Sache ohne gröbere Probleme. (Ich war mir im
Vorfeld übrigens nicht wirklich 100% sicher, ob wir tatsächlich Hainburg erreichen
würden.)
Gegenverkehr auf dem Donauradweg hatten wir übrigens in beiden Richtungen keinen!
Wir beratschlagten nun, was wir den zu Hause tun werden.
Die Tendez war eindeutig: Vollbad (nur Hannes wollte lieber Duschen,
wegen Einschlafgefahr)
Vor der Reichsbrücke zückte Hannes nochmals
seine Ditschidalkamera um uns 3 samt Reichsbrücke zu verewigen. Ein bisserl stolz waren
wir schon auf unsere Leistung, da ging auch trotz Kälte und Uhrzeit noch ein Lächeln
über die Lippen.
Hannes, Gerald, Paul
Suchbild: Wer findert die zwei Unterschiede und welche Brücke ist das im
Hintergrund
Hannes bog bei der Reichsbrücke
Richtung Kaiserstraße ab, ich begleitete Gerald bis zur Brünnerstraße
und erreichte um exakt 3:00h die Wohnungstüre in Kagran.
Reisedaten: (Paul)
Strecke Haus/Haus: 111,5 km (1 Richtung Reichsbrücke-Hainburg/Kirche: 48km)
Bruttofahrzeit: 6:26h inkl. Pausen (Abfahrt: 20:34h, Ankunft: 3:00h)
Nettofahrzeit: 5:34h
Schnitt: 20 km/h
Temperatur: zwischen +1°C und -3°C
Im Bett war ich nach einem ausgiebigen Vollbad in der
heimischen Wanne und einem Nickerchen in der Selbigen um 4:30h.
Paul Richter
gatschbiker@free-eagle.at
http://www.free-eagle.at