Schneider Electric Paris Marathon 2017

42.443 (!) Marathon-Finishern darunter 3 Adler und ein Friend

Wien - Paris, 9.4.2017: Ossi, PartyChris & Paolo, sowie FE Friend Walter Heimberger starteten zum wiederholten Mal in Paris. Prachtwetter wie bestellt, ausgezeichntete Stimmung entlang der Strecke, viele Bands - die meisten trommelnd - motivierten, trugen und puschten uns über die 42,195 km.
Die ganz persönlichen Worte von PartyChris, Paolo und Ossi. 

PartyChris hat wohl am wenigsten davon mitbekommen, denn er war erstens am kürzesten von uns unterwegs und auch am intensivsten. Sein großes Ziel Sub 3 Stund' erreichter er mit 2:59:15 punktgenau. Ossi hatte eine durch Verletzungpausen durchwachsene Vorbereitungszeit, ließ sich aber nicht lumpen und lief seine 4:23 total gleichmäßig ins Ziel. Paolo, oiso i, glänzte mehr durch sein Finish als mit der dabei erreichten Zeit (3:55). Freund Walter genoß die wunderschöne Strecke mit 4:44h am längsten.

Auch alle mitgereisten Kunden (Schneider Electric Paris Marathon) Partner und Freunde erreichten das Ziel, wobei Marcus Reischauer hervorsticht, er erreichte das Ziel in 2:53h als bester Österreicher.
Die persönlichen Eindrücke der Adlerschaft in Worten:

#1 by PartyChris:

PartyChris läuft Sub3 und startet nächsten Party-Marathon
Am 9. April 2017 haben wir vorletzten Sonntag einem stimmungsvollen Paris Marathon erleben dürfen! Mein persönlich größtes Sportziel habe ich beim 3. und für mich letzten Anlauf in den Pariser Asphalt gebrannt - einen Marathon unter 3 Stunden in 2:59:15 :) Ein Traum, der nach vielen Trainingsjahren und einem extrem fordernden Lauf Realität geworden ist. Die letzten KM waren komplett am Limit (siehe Foto in Trancezustand im Ziel) - ohne dass ich noch irgendetwas rund um mich wahrgenommen habe... Die Vorbereitungsphase war etwas durchwachsen und auch von einem Rückstand durch Krankheit mitten am Trainingshöhepunkt geprägt. Minus 3-4 kg waren zumindest kurzfristig die Folge und die Notwendigkeit, den versäumten Trainingsumfang irgendwie wieder wett zu machen. In den darauffolgenden Wochen habe ich Wind und Wetter getrotzt und bin mehrere Male u.a. bei Schnee- & Eisregen vom 22.Bez. zur Arbeit in den 23. Bez. gelaufen – manchmal auch den Weg über die Prater-Hauptallee gesucht, um mit den Läufern am Dienstag früh ein paar KM zu teilen. In einer Whatsapp-Gruppe haben Paolo, Ossi & Co zusätzlich zu einer über Wochen anhaltenden Planking-Challenge gerufen (auf wenn wir dafür ca. 5 Jahre zu spät dran sind ;)) Ständig fallenden Rekorde bis 3:40 haben als Kräftigungs- & Stabilitätsübungen gut unterstützt.

Doch jetzt zurück zum Wettkampf. Paris erstrahlte am Tag des für mich letzten Paris-Marathons zur Startzeit um 08:22 Uhr in perfektem Wetter und bei traumhaften Temperaturen von ~7°C. Natürlich in kurzer Hose und ärmellosen Shirts in Kombination mit Kompressionssocken und erstmals bewaffnet mit 2-3 Energiegels ging‘s runter die ersten KM auf der Champs-Élysées. Die erste HM-Distanz und besonders die ersten Kilometer habe ich es endlich geschafft, extrem gleichmäßig zu laufen – mit einem Schnitt von 4:08 bis 4:11 min/km. Was manchmal schwer fällt angesichts der Fanatiker, die bei den Labe-Stationen und grade zum Start weglaufen, als gäb’s kein Morgen mehr. Viele davon kassiert man dann oft schon vor der HM-Marke wieder ;) Bei 1:29:02 habe ich die HM-Marke passiert und fühlte mich mit Tempo, Temperatur und von der Kraft her ganz wohl. Bei KM 27-28 kamen dann allerdings erste Müdigkeitserscheinungen (ein negativer Ausreißer KM mit 4:30 min/km) und auch der ein oder andere neg. Gedanke ins Spiel. Anstatt den sterbenden Schwan zu spielen und mich selbst zu bemitleiden wie schlecht es mir geht (das kann ich auch ganz gut ;)) habe ich beschlossen am Tempo drauf zu bleiben – ohne Blick in den Rückspiegel (dort habe ich irgendwo den 3h-Pacemaker mit der Fahne vermutet). Nach dem mittlerweile 3. Energiegel (normalerweise habe ich 1-2 genommen) habe ich mich ab KM 38 komplett aus dem Bewusstsein geschossen um mein fest im Kopf verankertes Ziel noch irgendwie zu erreichen. Lt. der „neuen“ Garmin Fenix 3 (Danke Paul & Kollegen ;)) hatte ich noch max. 30s Spielraum um Sub3 zu schaffen. Das war mein letzter Gedanke (an den ich mich erinnere) und auch mein letztes Bewusstsein, dass ich von den letzten 4 KM habe. Danach war es kämpfen um jede 100m bei extremster Müdigkeit und gefühlt 100kg schweren Füßen… Jetzt kam die mentale Komponente ins Spiel, die ich bewusst vorher zu trainieren versucht hatte. Die 2 Highlights auf den letzten Kilometer: Ein Mann der mir (auf Französisch schreiend) entgegenlief und mich quasi zum Stehenbleiben zwang, weil er meine nach hinten gedrehte Startnummer nicht sehen konnte (es wird beim Einlaufen streng kontrolliert) - und ein Spiegel eines Klein-LKW, den ich durch mein Torkeln beinahe abgeräumt hätte. Das wäre dann wohl ein bitteres Aus kurz vor dem Ziel gewesen… Mit Schwindel, Übelkeit und kompletter Kraftlosigkeit bin ich dann weit über dem Limit und ca. 200 Puls ins Ziel getorkelt. Dort hat mich liebenswerter Weise noch aufgefangen, gestützt und ein Foto geschossen. Nach der kompletten Erschöpfung sind dann schnell die Emotionen hochgekommen. Ein lang ersehntes Ziel, dass endlich angehakt ist :))) Danke an alle Trainingspartner, Motivatoren & Leidensgenossen. Nächstes Ziel: Irgendwann einen Wüstenmarathon zu laufen – interessierte Freaks bitte melden ;-)
+partychris+

 

#2 by Paolo:

Mein 17. Marathon (im 17. Antreten), der 10. als Solobewerb ist geschafft. Erkenntnis: Marathonlaufen wird mit dem Alter nicht einfacher. Es folgt ein verbaler Einblick in 3:55h Laufen.

Das Rennen: Im Herbst habe ich mich mit einer Zielzeit von 3:30h angemeldet, 4 Wochen vorm Bewerb 3:45h als neues Ziel erklärt und am Renntag auf 3:50h revidiert. Bis Km 20 versuchte ich etwa 27min / 5 km zu laufen um die 3:50h am Leben zu halten. Die Marschroute passte nach anfänglicher Tempokorrektur, aber da ich schon beim 20ziger ziemliche Schmerzen in den Beinen verspürte, musste ich leise die Hoffnung auf zwei gleichmäßige HM Splitts aufgeben. 

Bei den drei Unterführungen entlang der Seine (km 24-26) fiel ich in ein „Loch“ und bummelte fortan ein wenig. Ich begann zu rechnen und irgendwo zwischen Km 30 und 33 erkannte ich, dass die 3:50h nur mehr Wunsch und nicht Wirklichkeit sind. Als weiteres Ergebnis der Rechnerei viel auf, wenn ich so weiterschlapfe werde ich über meinen ersten Marathonzeiten (3:56) ins Ziel laufen. Das wollte ich dann doch unbedingt verhindern und fand noch Kraft für ein „reiß di‘ zaum Oida“ und um mein Tempo zu forcieren. Im Endeffekt habe ich meine Zeiten der ersten beiden Marathons aus 1998 (3:56) bzw. die Vorjahreszeit 3:58 (mit Handicap gelaufen) gerade noch unterbieten können.
Knapp aber doch! Daher, ein kleines Hurra!
Im Ziel mit 3:55:20, auf Rang 13.654/1729 (Ges/AK) von 42.443/5691 Finishern.

Puls: Im Gegensatz zu 2016 lief ich mit Pulsmesser, die Werte finde ich interessant. Der Anfangspuls lag für meine Verhältnisse hoch, aber dafür extrem lange sehr stabil. Nach ca. 15 Minuten pendelte sich der Puls bei 128 ein und stieg nur mehr langsam. Bei Km 20 lag der Puls immer noch kaum höher obwohl ich das Tempo leicht forciert hatte. Bis zur 3h Marke erreichte der Puls 137 Schläge, was natürlich auch auf die fortschreitende Ermüdung zurückzuführen war. Erst im letzten Abschnitt überschritt die Herzfrequenz 140 und blieb hoch.
Pulsschnitt über 42 km: 133 Bpm, bei einer Pace von 5:35 min/km.
Die Energieversorgung des Körpers funktionierte gefühlt sehr gut, die Limits waren hauptsächlich muskulär gesetzt.

Von den Zielzeiten war ich letztendlich doch weit weg. Ob die 900 Radkilometer in der Toskana unmittelbar davor daran schuld tragen, möchte ich bezweifeln, eher die Kombination mit eher bescheiden Laufkilometer in der Vorbereitung (Jänner 35km , Februar 91km, März 103km).

Drumherum: Das Wetter war perfekt, über 20 °C, super Stimmung an der Strecke, alle gestarteten Freunde und Kunden im Ziel!
+paolo+


Links: persönliche Statistiken
Veranstalter: www.schneiderelectricparismarathon.com


weitere Fotoauswahl: 


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 Ossi tippselt noch...

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