Free Eagle Fun Racing Team


Tour de Niederösterreich 2001
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13. – 15. August 2001


Ein persönlicher Bericht von Tom Gössl

Das ganze Jahr über hat Paul schon von dieser Tour gesprochen, die heuer – nachdem die Gatsch-Trophy ja leider zu Grabe getragen wurde – seine wichtigste sportliche Veranstaltung war. (Als Organisator natürlich, als Teilnehmer wird es ja doch der Ironman gewesen sein.) Der ursprünglich ins Auge gefasste Termin Anfang Juli wurde bald verworfen, der neu gefundene war aber sowieso besser – ich glaube nicht, dass ich mich sonst bis zum Ironman von den Strapazen erholt gehabt hätte.

Los gehen sollte es am Montag um 8 Uhr (Treffpunkt, Start 8 Uhr 30). Ich fragte Erich noch, ob er eh pünktlich bei mir sein würde, darauf er: "Wenn die Ulli nicht dabei ist, ist Pünktlichkeit für mich kein Problem!"

Und so waren wir Kosmopiloten (Erich, Helmut, Pauli, Michi G. und ich) wirklich (fast) pünktlich in Drosendorf. Dort warteten schon Andrea, Michi S., Jürgen, Hannes und Paul auf uns. (Es war wirklich sehr unpraktisch: 2 Michis, 2 Pauls (noch dazu 2 Paul R.s), am dritten Tag dann noch Andrea und Andreas – wie soll man da einen Bericht schreiben, ohne dass man komplett den Überblick verliert.)

Noch einige kleine Handgriffe, Klopausen, Tratschereien und schon ging es los. Die erste Etappe bis Langenlois sollte Andrea mit dem Bus fahren. Bereits auf den ersten Metern (wirklich!) merkte ich, dass das nicht meine besten Tage werden würden: schwere Beine, leichte Motivationsprobleme. Bis Langenlois wurde dann auch ordentlich Tempo gemacht – mit einer kleinen Pause: Ausgerechnet Helmut, der einige Tage davor noch Michi G. beschworen hatte, unbedingt den Reifen zu wechseln, da dieser äußerst defektanfällig sei (was Michi aber nicht getan hat), hatte einen Patschen. Michi kam ohne Probleme bis ans Ende der Tour durch und fuhr auch noch den Gmünder Radmarathon mit besagtem Reifen, wie ich mich in meiner Schadenfreude bemüßigt fühle, zu erwähnen. (Helmut ist sicher nicht böse, er ist ja von uns schon einiges gewöhnt.) In Langenlois wechselte ich dann in den Bus – und war froh darüber, da das Tempo, wie gesagt, relativ hoch war im Verhältnis zum Höhenprofil der Strecke.

Das Busfahren war allerdings auch nicht so einfach wie erwartet. Immerhin habe ich mich gleich zwei Mal verfahren. Und weil ich auch noch einkaufen gegangen bin, hatte ich gerade einmal fünf Minuten Zeit, um mich zu erholen. Mittlerweile waren wir in St. Pölten – Viehofen (oder so) angekommen. Ab nun ging es ein Stück auf einer stark befahrenen Straße dahin, bevor wir dann Richtung Mariazell abbogen. Da jetzt weniger Autos unterwegs waren, machte das Fahren noch mehr Freude. Aber nur so lange, bis wir einen Berg erklimmen mussten. Immerhin waren wir jetzt schon 20 km vor dem Etappenziel, der Berg war aber trotzdem sehr anstrengend – und ich sehr müde. Nun ja, was soll´s? "Rauf kommen sie alle", habe ich mir gedacht, und so war es dann auch. Oben machte sich kurz Panik breit, weil wir eine Ölspur entdeckten, die genau unter unserem Bus endete. War sie frisch? Nach längerer Beratung entschlossen wir uns für Nein. Und deshalb fuhren wir auch weiter. Jetzt lag nur noch die Auffahrt nach Mariazell vor uns. Für eine Besichtigung der Basilika nahm sich dann nur Hannes Zeit – und der auch nur im Vorbeifahren. Schließlich wartete nach einer kurzen Abfahrt (und einem kurzen Zwischenstop bei einem Geschäft) schon unser Quartier auf uns. Nach fast 200 km (okay, für mich nur knapp über 150) war es auch schon höchste Zeit.

Zum Abendessen gab es – erraten: Nudeln. Und viel zu trinken, schließlich hatte es ja den ganzen Tag über 30 °C (wie übrigens auch an den folgenden Tagen; und dann auch noch am Samstag, bei der Hochzeit meiner Schwester, aber das ist eine andere Geschichte).

Am nächsten Morgen waren dann fast alle topmotiviert. Nur ich (*g*) setzte mich gleich wieder in den Bus und führ sehr entspannt den Erlaufsee entlang und dann über den Zellerrain, der mehr als 20 % Steigung hatte. Paul musste sogar mit der Dodelwinde aus dem Sattel. Der "junge Paul" – schlechte Übersetzung – musste sogar vom Rad. Und Michi G. quälte sich – ebenfalls mit einer schlechten Übersetzung – in Schlangenlinien bergauf. Mir im Bus hat der Berg wirklich recht gut gefallen. Schade war nur, dass ich dann die Abfahrt auch im Bus miterlebte. Bald darauf gab es dann aber einen Fahrerwechsel. Das Ärgste war also schon nach 20 km hinter uns, jetzt wartete "nur" noch das Hochkar. Hier durften alle mit dem Rad fahren, da wir sowieso auf der gleichen Seite wieder runter mussten. In Anbetracht der Tatsache, dass das nicht der letzte Tag der Tour war, habe ich nach zwei Dritteln der Auffahrt kehrt gemacht. Unnötig zu erwähnen, dass alle anderen bis ganz oben durchgehalten haben. Man könnte natürlich auch sagen, dass ich deshalb nicht auf dem Foto bin, weil ich der Fotograf war, das war aber hier der Selbstauslöser.

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Ab jetzt ging es eher flach – dafür auch eher schnell – dahin über Wieselburg bis zur Donau. In der Nähe von Persenbeug bezogen wir dann wieder Quartier. Nach einem kurzen Bad in der gar nicht so warmen und beinahe reißenden Donau (Duschen, Umziehen, blablabla) kochte der "alte Paul" (natürlich nicht wirklich alt, aber als Gegensatz zum "jungen Paul"; bei "kleiner Paul" kennt sich ja erst keiner aus) für uns Spaghetti – hervorragend! Und als Nachtisch gab es vom Herrn des Hauses Kaiserschmarrn. Inzwischen durften wir auch Ulli begrüßen, die Erich abholte, da die beiden am nächsten Tag nach Mauritius geflogen sind – unverständlich, aber jeder muss halt seine Prioritäten setzen. Die Hengsti-is-away-Party fiel eher kurz und nüchtern aus, schließlich sind wir ja Sportler.

Am nächsten Tag ging es mir dann endlich etwas besser. Das war auch gut so, denn wir mussten gleich zu Beginn einige 100 Höhenmeter ins Granit- und Gneishochland (Waldviertel) hochfahren. Und das nicht auf der einfachsten Strecke, sondern auf Umwegen, wo es gleich auch wieder ordentlich bergab ging. Da es der letzte Tag war, wurden die Leute übermütig. Immer wieder gab es die berühmt-berüchtigten Ortstafelsprints, bei denen man zwar nichts gewinnen, aber seine ganze Kraft verlieren kann. Michi S. war das Chaos etwas zu groß (keiner wusste im Vorhinein, ob es zu einem Sprint kommen würde oder nicht), daher wurden drei (oder vier?) Orte festgelegt, wo ein Ortstafelsprint stattfinden sollte. Inzwischen war auch Andi Grötzl zu uns gestoßen, der uns von Großglobnitz entgegengefahren war. Das hat auch zu einer Erhöhung des Tempos geführt, da er ja noch erholt war. Im Handumdrehen waren wir in Zwettl. Wer den Sprint gewann, weiß ich nicht mehr, ich war es jedenfalls nicht! Ich tippe auf Andi. Als Sprint kann man das allerdings nicht bezeichnen, da das Feld schon in Böhmhöf zerrissen worden war. In Zwettl bekam der junge Paul Nasenbluten und beendete die Tour. Er fuhr jetzt nur mehr im Begleitbus mit. Jetzt ging es weiter nach Litschau, womit wir auch das westliche Waldviertel erreicht haben. In Litschau gab es einen legendären Sprint. Ausnahmsweise machte ich einmal das Tempo (wie gesagt, es ging mir an diesem Tag besser), als ich die Ortstafel einige 100 m vor mir sah. Plötzlich tauchte aber an einem Nebenweg auch eine auf. Ohne Handzeichen bog ich als einziger nach rechts ab und nach 20 m war ich schon Sprintsieger *g*. Ich hörte hinter mir noch Hannes lachen, die anderen machten sich schon bereit für den den offiziellen Sprint. Und siehe da: Paul gewann nach einigen zweiten und dritten Plätzen seinen ersten Sprint. (Auch wenn er darauf besteht, dass ich der Sieger war, muss ich hier klarstellen: Der Litschauer Sprintkönig ist und bleibt Paul!) Andi G. verabschiedete sich hier wieder und machte sich auf den Weg nach Hause.

Leider drehten wir uns jetzt Richtung Osten. Das ist ja an und für sich nicht schlimm, nur kam leider der Wind an diesem Tag aus Osten. Somit war es dann mit meiner Motivation bald vorbei. Ich rackerte mich noch ca. 20 km ab, dann warf ich das Handtuch und stieg wieder in den Bus, wo es inzwischen relativ eng wurde: Andrea, Paul und ich. 5 km vor Drosendorf sind dann Andrea und ich wieder auf´s Rad gestiegen. Dort fuhren wir dann gleich zur Thaya – Baden war angesagt. Endlich überstanden. Die gesamte Tour hatte über 500 km, ich bin etwas über 400 gefahren, das war auch genug bei den Temperaturen. Michi S., Michi G., Jürgen, Helmut (der Tiefstapler hatte im Vorfeld behauptet, dass er nie und nimmer alle drei Tage durchhalten würde, im Endeffekt fuhr er bei jeder Bergwertung um den Sieg mit) und der alte Paul sind alles mit dem Rad gefahren. Andrea, der junge Paul, ich und Hannes(?) fuhren streckenweise mit dem Bus. Erich hat sich ja nach zwei Tagen verabschiedet, und Andi fuhr überhaupt nur am letzten Tag mit.

Jetzt folgte noch die letzte Bergwertung zu Pauls Haus, wo wir wieder mit Spaghetti versorgt wurden. Eine Super-Tour hatte ein Ende gefunden. Wir freuen uns alle auf die Neuauflage im Sommer 2002.

Wie es bei großen Rundfahrten üblich ist, werden zum Schluss die Trikots für die besten Fahrer der verschiedensten Sparten vergeben:

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hinten:
Hannes Reisinger, Free Eagle FRT: Teamfotograph, Träger des Masterstrikots
Andrea Schiffer, Free Eagle FRT: Trägerin des Damentrikots; Nebenjob: Begleitbus lenken)
Michael Schiffer, Free Eagle FRT: Arbeitstier und Gämse, Träger des Gelben Trikots
Michi Gössl, Kosmopilot: ungeschlagen im Verdrücken des 7-gängigen Cornflakes-Frühstücks, Träger des High Speed Trikots (92 km/h)
Erich Hengstberger, Kosmopilot: Träger des Original-Mauritius-Urlaubstrikots
Helmut Lux, Kosmopilot: unumstrittener Ortstafelsprintstar somit Träger des grünen Trikots, 1. Herausforderer von M.S., größter Selbstunterschätzer der Tour ("Zellerrain und Hochkar an einem Tag sind mir zu viel")
Paul Robl, Kosmopilot: bester "Jungprofi" daher Träger des Weißen Trikos

vorne:

Thomas Gössl, Kosmopilot: Reporter, Schlaumeier (Ortstafelsprintsieg!)
Paul Richter, Free Eagle FRT: Organisator, Teamkoch, bester Fahrer des "Veranstalterlandes" (Drosendorf), somit Träger des rot-weiß-roten-oder-was-auch-immer Trikots
Jürgen Haiderer, Free Eagle FRT: Allrounder, trotz MTB auch bei den Sprints immer stark

Tom Gössl
(Tom der Glomser, http://come.to/gloms, Kosmopilot http://come.to/kosmopiloten)


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(C) Paul Richter, Free Eagle Fun Racing Team gatschbiker@free-eagle.at
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