9. Eggenburger Radmarathon
13.6.2009
Worte & Bilder: Paolo
v.l.n.r.: Mannermann, Boris, Paolo &
Franz
177
Radfahrfreunde, davon einige übermotiviert und mit weniger guter Kinderstube
gesegnet, kurbelten die 114km inkl. 1400Hm mehr oder weniger schnell bis ins
Ziel ab. Vom FREE EAGLE Team waren eben MM, B, P & F mit dabei.
Bei eher kühlen Temperaturen, kräftigem Wind aber Sonnenschein starteten wir
um 9h los. Wobei MM bis 8h59 und 30 Sekunden im Auto saß weil ihm saukalt
war. Daher musste er auch das "RENNEN" von hinten in Angriff nehmen. Franz
hatte sich als Ziel Sub 4h vorgenommen, Boris wollte eine flotte
Trainingseinheit absolvieren und ich einfach so lange am Spitzenfeld dran
bleiben wie geht um dann in Schönheit zu "sterben".
Auf der sehr welligen Strecke hatten wir die ersten 60km hauptsächlich
Gegenwind, ab Raabs von der Seite und ab Irnfritz meist Wind von hinten.
Dies rettet einigen von uns sicher den Tag. In Drosendorf hatten sich
Andrea & Michl in Stellung gebracht um uns mit Wasserflaschen zu
versorgen. (Danke für den perfekten Support!)
In Raabs stand Hermann K. an der Strecke um Fotos zu machen.
Boris kam als 34. von 177 FahrerInnen in 3h18h is Ziel. (Siegerzeit übrigens
3h03h). Nach 3h30 und auf Platz 53, also gerade noch im 1/3 erreichte ich
Eggenburg. Mannermann fuhr nicht übermotiviert aber zügig mit einer Gruppe
in 3h41 als 87. die Runde zu Ende, Franz schaffte trotz schwieriger
Bedingungen sein Ziel und finishte in 3h56.
Weitere gesichtete FREE EAGLE Freunde & Toskanies: Burtl (4.!),
Markus & Anita Stocklasser, da Präsi, Geri,
Jürgen L, Mr. Bianchi und Markus Raidl*. Außerdem
Fritz "The Maschine" Havel und seine Frau Vera als Betreuerin.
Eine von 177 Geschichten die der Radsporttag zu erzählen hat, konkret
meine persönliche: (wens interessiert)
Wie schon geschrieben, war mein Ziel möglichst lange im Hauptfeld
mitfahren. Die ersten 20km führen relativ flach, oft fallend und nur mit
kleinen Wellen recht flott bis zum Hoferner Berg. Unser Schnitt lag bis
dahin deutlich über 40km/h und vermutlich wegen dem Wind war's trotz
Windschattenfahren auch schon richtig anstrengend. Kurz vorm ersten Berg vor
Hofern stellte ich auch fest, dass das Feld schon extrem geschrumpft war,
maximal noch 40-50 Fahrer waren beisammen. Kaum stellte sich die Straße
regelrecht auf,
verlor ich auch schon den Anschluss. Keine Kraft zum kämpfen am Berg, einsames
raufkurbeln war folglich angesagt. Bis kurz vor Hardegg fanden sich einige
Leidensgenossen zu einem Gruppetto zusammen, aber keine 5 km weiter,
am Berg rauf nach Felling, war ich abermals der erste der hinten raus
purzelte. Abermals
kurbelte ich in herrlich ruhiger Waldviertler Gegend den Berg hoch.
Plötzlich eine Stimme von hinten: "Hallo Herr Richter!" Max Raidl und
Axel, ein Kollege der Zwettler Kosmopiloten, hatten mich eingeholt.
Ich zu Max: "Max, was machst du da, warum bist du nicht an der Spitze?" Die
Erklärung: Ein Kettenabwurf warf ihn aus dem Spitzenpackel. Er zeigte sich
sehr sportlich, und zog uns 2 gnädiger Weise die restlichen 30km im
Gegenwind bis Raabs/Th. Max fuhr mindestens 70% im Wind, den Rest teilten
sich Axel und ich auf. Am Berg in Oberndorf bei Raabs war Max bald außer
Sichtweite, Axel jedoch nur knapp vor mir. Ich konnte aus eigener Kraft
nicht zu ihm aufschließen und er wartete auch nicht. Somit fuhren wir lange
Zeit in Sichtweite ein Einzelzeitfahren. 20km später, kurz nach Irnfritz,
wurde ich von 2 Fahrern eingeholt und von da an wurde wieder richtig Tempo
gemacht, bis uns in Hötzelsdorf ein geschlossener Bahnschranken stoppte. Die
Gruppe dahinter konnte daher zu uns aufschließen. Wir waren nun ca. 10
Fahrer, die Hälfte aber schon so fertig das sie keine Führungsarbeit mehr
leisten wollte oder konnten. Auf den Geraden ging's aber trotzdem - dank
Rückenwind - oft mit deutlich über 50km/h dahin. Axel holten wir auch ein,
doch er konnte nach den vielen Solokilometern unser Tempo nicht mitfahren.
Überhaupt, je näher wir gegen Eggenburg kamen, desto mehr zerfiel unsere
Gruppe. Ich hatte zwischendurch auch Zweifel ob ich dank Krämpfe in den
Beinen überhaupt mit der Gruppe ins Ziel fahren könne. Irgendwie schaffte
ich es letztendlich doch ziemlich geschafft aber Gesund das Ziel zu
erreichen.
Links:
Ergebnisliste
Veranstalter
Leider gab es auch einige Problem zwischen Radmarathonis und anderen
Straßenverkehrsteilnehmern sowie der Exekutive. Ohne da irgend welche
schwachsinnigen Aktionen einiger unserer Radfahrkollegen entschuldigen zu
wollen, gab es offenbar Polizisten, die mit lauten Ansagen nicht gerade zu
Deeskalation beitrugen.
Radmarathons gibt es in ganz Ö, die Probleme sind oft die selben, aber so
viel Probleme wie in Eggenburg wurden noch selten berichtet, trotz
vielfacher Teilnehmerzahlen bei anderen Veranstaltungen.
Ein ordentliches Briefing aller Streckenposten, entsprechende Aufmerksamkeit
derselbigen, etwas Augenmaß und auch sinnvolles Handeln (Mache Posten sichern die Kreuzung
und geben der Radgruppe Vorfahrt, andere wiederum stehen tatenlos herum und
beobachten.) sei hier erwähnt.
Natürlich gibt es auch einen Appell an die Radler: Für ernstes Rennfahren
gibt's echte Radrennen! Auch für Mastersfahrer. Nivau hoch, Preisgeld
gering. Termine: www.sportadapter.com
Benehmen so mancher in Sauerstoffnot: Soll noch einer mal was über Fußballer
sagen... Nicht lustig, echt!
Es wäre auf alle Fälle schade, wenn der Eggenburger RM nicht mehr statt
finden würde. Die schöne Strecke und Landschaft sowie geringe Verkehrsdichte
sind schon etwas ganz Besonderes.
Ciao,
Paolo
Hier noch
einige Fotos:
I'm a Free Eagle! Born to
fly!
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