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Langau Triathlon 2010 - Report eines Doppelagenten
(Worte von Thommy Gössl)

19.6.2010: Motiviert? Nein, als motiviert konnte man meine Einstellung am Samstag in der Früh wirklich nicht bezeichnen. Abgesehen vom fehlenden Training regnete es draußen bei knapp über 13 °C. Noch dazu war der Bergwerkssee nach einer Woche Schlechtwetter sicher nicht allzu warm. Nach kurzen Anrufen bei Paul und Eddd war aber klar: Ich starte.
Mit einem kleinen Frühstück aber ohne Mittagessen intus machte ich mich um 13 Uhr - bei Kälte aber ohne Regen - auf den Weg zum Check-In. Sicherheitshalber aß ich noch eine Wurstsemmel und legte ich etliche Riegel bereit. 15 min vor dem Start und nach zahlreichen Gesprächen mit anderen Teilnehmern - ich liebe die Atmosphäre vor einem Bewerb - machte ich Bekanntschaft mit dem Wasser: kalt, sehr kalt, aber aushaltbar. Außer mir sah ich nur noch Roli ohne Neopren, wir Kosmopiloten sind halt doch die Härtesten unter der Sonne. Das Wasser war durch den Dauerregen eine undurchsichtige (trüb wäre noch übertrieben) braune Brühe. Nach der ersten Runde merkte ich, dass wir max. 1300 m zu schwimmen hatten, denn 15:22 für 750 m, das schaffe ich nicht einmal in einem Becken. Nach 31 min war das Martyrium abgeschlossen. Roli war schon bald außer Sichtweite gewesen, umso verwunderter war ich, als ich ihn in der Wechselzone sitzen(!) sah. Durch einen schnellen ersten Wechsel war ich nur mehr wenige Sekunden hinter ihm, und die holte ich bis zur ersten Kurve auf: "Roli, der Wechsel muss schneller gehen, das gibts ja nicht." Er: "Ich weiß, aber mir ist so schwindlig." Das undurchsichtige Wasser hatte ein Opfer gefordert. Ich kann bei so Bedingungen auch nicht kraulen, also hatte ich fast alles "gebrustelt". Ohne Gegenwehr wollte mich Roli aber doch nicht ziehen lassen, ich hatte eh nicht damit gerechnet. Am Ende des ersten Anstiegs setzte er sich von mir ab und ließ mich vorerst mal stehen. Mir war das gar nicht unrecht, denn so setzten wir uns nicht dem Verdacht des Windschattenfahrens aus, immerhin waren wir im selben Trikot unterwegs und zwar seitlich versetzt, aber meistens doch knapp hintereinander unterwegs. Als es dann bergab und flach dahinging, konnte ich endlich Fahrt aufnehmen, und überraschenderweise überholte ich nicht nur Oliver, sondern auch Roli, den diesmal ich abschütteln konnte. Nach einigen Duellen mit Fahrern, die mich überholten - ich frage mich heute noch, wie schlecht man eigentlich schwimmen kann, denn ich war schon sehr langsam -, wurde ich immer schneller. So leicht wollte ich sie nicht ziehen lassen. Auf Eddd hatte ich zu diesem Zeitpunkt 4 min Rückstand, da wusste ich schon, dass ich im "familieninternen" Duell nicht viel gewinnen würde. Das war mir aber vorher auch schon klar. Langsam machten sich komische Schmerzen und komisches Ziehen im rechten Unterschenkel breit. Und nach einem schnell genommenen Berg zu Beginn der zweiten Runde war es so weit: Krampf. Und was für einer. Ich hatte zwar Bernhards Worte: "Was von alleine kommt, geht auch von alleine wieder." im Kopf, allein: Er ging nicht. Zum Glück ging es bergab dahin, so konnte ich dahinrollend meinen Unterschenkel durchkneten. Und, Wunder: Es half. Nach einem endlos langen Roll-und-Knet-Kilometer, auf dem mich Roli schnupfte, und 1-2 nicht enden wollenden locker gefahrenen Kilometern, nahm ich wieder Fahrt auf. Ich schätze den Zeitverlust auf 2 min, aber wahrscheinlich ist das eh nur subjektiv verzerrt. Eine wars sicher, behaupte ich einmal. Am Ende eines flachen Berges überholte ich wieder Roli, doch dieses Mal blieben wir beisammen. Schön langsam ärgerten mich die (Staffel-)Fahrer der Hobby-Strecke immer mehr. Das Windschatten-Verbot war ihnen, scheint´s, völlig egal, und kaum dass sie überholt hatten, wurden sie nebeneinander fahrend auch gleich wieder langsamer. Ich befürchtete, selbst verwarnt zu werden, und musste immer zurücküberholen. Nach einer kurzen Zurechtweisung kamen sie wenigstens nicht mehr nach vor. Knapp vor dem Teil-Ziel merkte ich, dass Roli noch immer bei mir war. Aber da ich nach ihm auf die Radstrecke gegangen war, sollte ich den äußerst prestigeträchtigen Titel "schnellster Kosmo auf der Radstrecke" wohl sicher haben. *g* Nach einem meiner bekannt langsamen zweiten Wechsel war Roli aber nicht mehr zu sehen, und so holte er sich den nicht minder prestigeträchtigen Titel "schnellster Kosmo im Langau-Triathlon" souverän. Ich kam nur äußerst langsam in Schwung und lief nur knapp unter 6 min/km. Durch den Wald war es recht gatschig, das war mir aber ziemlich wurscht, andere bemängelten das. Ich bekam dann noch einen Rüffel, weil ich nicht nur den offiziellen, sondern auch einen Pentek-Chip am Schuh hatte. Hätte nicht gedacht, dass das Probleme bereiten kann. Aber es hat eh alles funktioniert, man muss die Herren von der Zeitnehmung auch ein wenig fordern. Mit der Entwicklung der Rundenzeiten war ich ganz zufrieden (19:25, 19:37, 18:41), zwei Minuten weniger pro Runde hätte ich auch genommen. Der Krampf kam nicht mehr zurück, sodass der Bewerb alles in allem recht angenehm war.
Das Apres-Triathlon war auch angenehm wie selten zuvor, Roli sah ich zwar nicht mehr, aber bei den Free Eagles war es recht lustig. Kunststück, bei ca. 20 teilnehmenden Sportlern und Innen, von denen eine auch aufs Stockerl kam.
Erwähnenswert auch die Abordnung der Kosmo-Tri4ce-TriKids, von denen ich bei der Siegerehrung einige auf dem Stockerl sah und von denen mich zwei auf der Laufstrecke überholten. Sehr brav!

+Thommy+

 
 

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(c) Paul Richter, FREE EAGLE Fun Racing Team, 1999 - 2099.
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