„ Servus!
Grüß Di!“
Linzer
Halbmarathon mit Mühl4tler
Laufhasen
Der Auftakt in
die neue Wettkampfsaison
begann am Sonntag, 9.00Uhr bei 10Grad an der Startlinie des Linzer
Halbmarathons im zweiten Block. Hier steht mein Laufhase Lois neben
mir und noch sind wir entspannt. Alois trägt wie immer ein
aggressives Rot: Shirt, Hose und Schuhe leuchten, er war sich vorher
zehn Minuten einlaufen und ich halte zur Sicherheit noch mal fest,
dass der Andere einfach weiterlaufen soll, wenn der Andere nicht mehr
hinterher kommt. Erstmalig hab ich meinen eigenen Laufhasen und wir
werden versuchen unter 1.40h zu bleiben.
„Servus! Grüß
Di!“ – seit wir
unsere Startnummern am Freitag abgeholt haben, kommt es mir so vor
als wenn jeder einheimische Läufer Alois kennt. Diese Mühlviertler
Begrüßungsformel werde ich heute noch oft hören. Mit dem
Startschuss kommen wir auch langsam in Bewegung und ich nehme mir
vor, dass ich einfach an Lois dran bleibe, egal was kommt und wie es
mir geht. Das ist für mich die Chance mit einem Pacemaker zu laufen,
wer weiß wann sich das wieder ergibt. Ich erinnere mich an die
gemeinsame Fahrt nach Istrien, bei der wir während der fünf
stündigen Autofahrt beschlossen haben gemeinsam in Linz zu laufen.
Wir laufen also
dahin, über die
Autobahnbrücke geht es die ersten Kilometer leicht bergab, die
Labestation bei Kilometer fünf lassen wir ohne Erfrischungen hinter
uns und ich laufe so hinterher. Viel reden soll ich nicht, so dass
sich unsere Kommunikation auf: „Passt?“ und: „Ja!“
beschränkt. Unterwegs wird Lois angefeuert und von anderen Läufern
begrüßt. Mmmpf – und ich darf nicht mitreden! Das fällt mir bis
dahin noch schwer. Die Nibelungenbrücke folgt, die erste Labestation
an der Donaulände wird angelaufen und es geht weiter. Ich versuche
gar nicht neben Lois zu laufen und mich mit der Uhrzeit zu
beschäftigen, sondern laufe im Windschatten was wirklich angenehm
ist. Ab uns zu kommt beim Kilometerstand ein „Super!“ vom Alois.
Oliver ist während des Laufs immer wieder überraschend unter dem
Publikum und feuert uns an. Bei Kilometer 11 beginne ich mir
einzureden, dass es nur noch 10 Kilometer sind, schaue auf die Uhr
und sehe, dass in zwei Minuten Kilometer 12 folgt und dann sind es ja
nur noch neun Kilometer. Ich rede mir ein, wenn es nur noch fünf
Kilometer sind, dann vergeht die Zeit so schnell wie beim
Sprinttriathlon und hoffe gleichzeitig, dass ich das Tempo halten
kann. Ab und zu laufe ich ihm in die Fersen und bei Kilometer 14
gibt’s Wasser an der Labestation und ich (Bier-)Flaschenkind
verschlucke mich heftig. Aber dran bleiben, das hab ich mir
vorgenommen. Lois redet immer noch mit bekannten Läufern und ich
werde von anderen Läufern um meinen Laufhasen beneidet. Nach 19
Kilometern ist bereits freie Sicht auf die Bierbar, welche uns im
Ziel erwartet, ich freue mich schon und teile dies meinem Laufhasen
mit. Erfahrungsgemäß bin ich am Ende recht schnell, was ich auch
von mir erwarte, aber nichts geht mehr. Die Minuten bis Kilometer 20
vergehen einfach nicht, dann geht es endlich auf die Landstraße, die
beim Shopping immer zu kurz ist und sich heute so lange zieht. Ich
sehe den ersten Humanic und reiße mich zusammen, aber ich komme
nicht mehr mit. Irgendwie bringe ich noch ein: „Lauf Lois“ raus,
aber er rennt mir nicht davon sondern gibt mir Gas. Augen zu und
durch! Gut, dass ich eh nur noch verschwommen sehen kann. Mit
Tunnelblick geht es Richtung Hauptplatz und ich erkenne Plakate von
Martin, Nicki, Ferdinand und Hubertus mit „Viva Las Vegas – Go
Anja Go!“ das motiviert zum Zielsprint. 1:37.15h! Gesamtplatz 16
der Damen beim Halbmarathon. Im Ziel gibt’s auch schon die nächste
Anweisung von Lois: „Das Wasser trinken wir aber nicht, sonst
spürst du das Bier nicht.“ Somit ist alles wie immer: Sporteln und
die Kohlenhydratespeicher mit Bier auffüllen, welches es in Linz
literweise gab - ohne sich zu verschlucken.
+Anja+
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Lois und Anja...
...auf der Laufstrecke...
...die Fans amStreckenrand...
..Zielsprint! |