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10. Wien Rundumadum "Läufchen"

10. Wien Rundumadum "Läufchen" 03 Nov 2023 10:06 #3891

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10. Wien Rundumadum "Läufchen"
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10. Wien Rundumadum "Läufchen" 03 Nov 2023 14:23 #3892

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Hey Leute, zur Erinnerung an 2018, hier die tolle Story mit AndiPerstis Sieg beim 130er in 11:55 (Km Pace unter 6 Min/km auf 130km und jede Menge Höhenmeter!)
www.free-eagle.at/index.php/aktivitaeten...wien-rundumadum-2018
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10. Wien Rundumadum "Läufchen" 04 Nov 2023 09:19 #3893

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10. Wien Rundumadum "Läufchen" 05 Nov 2023 16:10 #3894

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WRU 2023 - Ganze G’schicht

„Alles Gute für den Lauf! Bitte übernimm dich nicht!“

Im Sommer 2023 habe ich mich für die „ganze G’schicht“ beim WRU 2023 angemeldet. Da ich 2020 und 2021 bereits die „halbe bzw. dreiviertel G’schicht“ gelaufen war hatte ich mich dazu entschlossen auch noch die 130 Kilometer rund um Wien zu laufen.
Ich habe mir zur Vorbereitung einen 100 Meilen Trainingsplan im Internet heruntergeladen. Ich hätte auch einen 100 Kilometer Laufplan nehmen können, dachte mir jedoch „lieber zu viel als zu wenig trainieren“. Das Training startete im August mit ersten lockeren Einheiten im Urlaub auf der Insel Kos. Mitte Oktober hatte der Trainingsplan mit seinen langen Läufen seine intensivste Phase erreicht. Die langen Läufe hatte ich genutzt um den WRU auf drei Etappen nochmal abzulaufen. Das hat ganz sicher auch beim Wettkampf geholfen die Kilometer und Höhenmeter besser einzuteilen.
Bei meinen Läufen 2020 und 2021 hatten mich meine Frau und meine Tochter unterstützt. Mein Vater begleitete mich beide Jahre immer ein Stück mit dem Fahrrad bis ins Ziel. Da ich bei der Ganzen G’schicht jedoch nicht wusste wie lange ich dafür brauchen werde habe ich meinen Lauffreund Peter gefragt ob er mich mit dem Rad begleiten mag. Eine positive Antwort ließ nicht lange auf sich warten.

Der WRU startete wie jedes Jahr bereits am Freitag mit der Abholung der „Startnummer“ und der Kaiserschmarrnparty. Letztere hab ich heuer ausgelassen. Stattdessen gab es zu Hause noch Pastaparty. :)
Da ich am Wettkampftag bereits um 03:45 Uhr aufstehen musste ging ich am Freitag sehr zeitig ins Bett. Die Nacht konnte ich erstaunlicherweise richtig gut durchschlafen.
Der Startschuss zum WRU 2023 erfolgte um 05:30 Uhr. Peter ließ es sich nicht nehmen zum Start zu kommen und diesen zu filmen. Spätestens bei Kilometer 80 war er dann als Fahrradbegleitung bis zum Schluss an meiner Seite.
Mein eigentlicher Plan war es das Rennen bis zu Kilometer 80 alleine und so fokussiert wie möglich zu laufen. Doch meistens kommt es anders als geplant. Kurz nach dem Start traf ich Patrick auf der Strecke. Wir hatten uns bereits zuvor im Internet immer wieder zu Fragen über den Lauf ausgetauscht. Und so kam es dass wir die ersten 40 Kilometer gemeinsam liefen. Danach hat er sich beim Anstieg zum Lainzer Tiergarten alleine bis ins Ziel gekämpft. Mir war bereits von Anfang an klar dass er schneller als ich sein werde. Und so ging es die nächsten 40 Kilometer alleine weiter.
Eigentlich war es ja genau das was ich von Anfang an wollte. Trotzdem kam ich mir plötzlich sehr alleine vor und mir wurde bewusst wie intensiv dieser Lauf ohne Ablenkung plötzlich wurde. Zum Glück hatten Peter, Gabi und ich zuvor eine „WRU Support WhatsApp-Gruppe“ gegründet und Peter hielt mich auf diese Art und Weise bei Laune.
Nach ca. 7 1/2 Stunden hatte ich die Hälfte der Strecke erreicht. Da ich um spätestens 22:00 Uhr im Ziel sein wollte hatte ich ab dort noch 9 Stunden Zeit für die restlichen 65 Kilometer. Mein Plan, mir einen Vorsprung herauszulaufen war vollends geglückt.
Bei Kilometer 79 stieß Peter zu mir. Danach ging es rein in die Lobau. In meiner Wettkampfplanung hätten wir dort erst in der Dämmerung ankommen sollen. Allerdings waren wir schon viel früher dort. An einem sonnigen Platz hielt ich kurz Rast. Mittlerweile machten sich die 80 gelaufenen Kilometer bemerkbar. Besonders unangenehm war es nach Pausen wieder in seinen Laufrhythmus zu kommen. Am Ende der Lobau gab es eine der zahlreichen Labestellen entlang der Strecke. Da ich bereits ziemlich hungrig war plünderte ich diese regelrecht. Danach trank ich noch einen mitgebrachten Energydrink und hatte neue Energie die letzten knapp 40 Kilometer zu laufen.
Irgendwann passierten wir den Kilometer 100. Ich war noch nie zuvor so weit in meinem Leben gelaufen. Ich kann es bis heute nicht nachvollziehen wie es möglich war seit Stunden - bis auf einige wenige Pausen - einfach nur zu laufen.
Am Weg zwischen Gerasdorf und Stammersdorf machte meine Stirnlampe schlapp. Die Ersatzlampe war sehr schwach und so war ich froh auch Peters Licht zu haben. Mittlerweile war es stockdunkel und wir mussten noch den letzten Anstieg Richtung Bisamberg bewältigen. Zum Glück mussten wir nicht mehr ganz hinauf.
Irgendwann erreichten wir die letzte Labestelle. Von dort waren es nur noch ca. 13 Kilometer. Ich war guter Dinge dass es mir gelingen würde bis 22:00 Uhr im Ziel zu sein.
Auf der Donauinsel machten wir uns für die finalen Kilometer bereit. Mein Kollege hatte mir extra dafür eine Playlist zusammengestellt. Voll fokussiert und mit einem Ziel vor Augen preschten wir Richtung Ziel. Gabi wartete bei der U6 Neue Donau und begleitete uns die letzen 3 Kilometer am Roller.
Um 21:46 war es soweit. Nach 16 Stunden und 16 Minuten überschritt ich unter Beifall die Ziellinie im Sportcenter Donaucity.

Danke an Peter für die Begleitung. Solche Freundschaften sind einfach unbezahlbar!!
Danke an meine Frau dass sie mich bei jedem noch so verrückten Laufprojekt unterstützt!!
Danken möchte ich auch jenen Personen - die die Urheber des Eingangs erwähnten Zitats waren - dass sie immer so besorgt um mich sind. Denn eines muss ich schon zugeben. Normal ist es definitiv nicht 130 Kilometer zu laufen …
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