Am 2. Tag ging es über Palma und den Col De Vent nach Sant Elm, dem westlichsten Punkt der Insel, den wir besucht haben. Kurz vor Sant Elm hatte ich leider einen Patschen. Zufälligerweise genau dort wo der Reifen schon ein Loch hatte.
Gott sei Dank war das unser einziger Patschen auf Malle this year. Die Traumtour ging weiter über Puigpunyent zum Geheimtipp Port des Canonge. Die schmale Straße schlängelt sich nämlich ca. 350hm in schier endlosen Kehren bis zum Meer - ein wahres Vergnügen abseits der Hotspots. Weiter ging es in rasantem Tempo über Esporles und dann flach über Palmanyola und Sa Cabaneta und dem Flughafen etwas spät gegen 19 Uhr ins Hotel. Am nächsten Tag wollten wir nämlich die Inselumrundung in Angriff nehmen - Akkus laden - volle Kraft voraus! 140km 2442hm
Sant Elm
Port des Canonge
Port des Canonge
Tag 3: Tagwache 1 Uhr früh trotz dem wir erst nach 22 Uhr ins Bett gekommen sind. Gott sei Dank hat das frühe Frühstück ab 1:30 Uhr im Hotel wirklich funktioniert - danke nochmal ans Hotel Oleander - wir hatten ein Privatfrühstück mit kleinem Buffet samt Brot, Käse, Müsli und Kaffee. Leider war das Frühstück zu gut und wir haben den angepeilten Start um 2 Uhr früh klar verpasst. Um 2:40 Uhr hieß es dann Abfahrt! Zuerst über den Radweg und dann über die Straße nach Palma - war eh nix los - ein paar Bars in Palma waren noch beschallt. Leider meldete sich bald mein Magen ungut zu Wort. Ob es am leider für mich zu fettem Abendessen, am frühen Frühstück gelegen hat oder ich doch was falsches gegessen habe ließ sich leider nicht mehr eruieren. Jedenfalls streikte der Magen mit allen möglichen Fiesitäten wie Sodbrennen und Krämpfe. Deswegen gings auf Sparflamme über den Hotelbunkerort Palma Nova weiter immer leicht bergauf / bergab weiter um die Insel im Uhrzeigersinn zu umrunden. Es hatte zwischen 7 und 12 Grad - teilweise gab es mystische Nebelschwaden. In Magaluf - einem berühmt berüchtigten Feierort war nix los - nur 1 Nachtschwärmerpaar kreuzte unseren Weg. Langsam wurde mein Magen besser. Dafür meldete sich der Darm ungut zu Wort und ich müsste dann irgendwo vor Peguera meine Notfalltaschentücher in Anspruch nehmen. Erleichtert aber noch immer mit flauem Magen ging es wieder in Richtung 1. Pass. Bis Peguera war fast die komplette Strecke beleuchtet - damit haben wir nicht gerechnet. Am Beginn des 1. Passes von Andratx auf den Sa Gramola war es noch stockfinster und einsam. Einfach episch! Im Schein der Lampen ging es auf den Pass wo es schon etwas heller wurde. Das sind die Momente die sich einprägen - einsam am 1. Pass im Morgengrauen - einfach nur geil! Das schaffen nicht viele Radfahrer so etwas zu erleben. Leider wurde auf der Küstenstraße der Autoverkehr bald mehr und auch der Schulbus kreuzte unseren Weg. Die Morgenstimmung auf der Küstenstraße ist natürlich ein Traum! In Banyalbufar legten wir den 1. Stopp ein. Ich war mir nimmer sicher ob das flaue Gefühl im Magen eine Unterzuckerung oder doch von der Magenverstimmung war. Gott sei Dank hab ich den Traubenzucker vertragen. In Deia wurde der 1. Minisupermarkt geplündert - Banane und ein köstlicher Vanilleplunder wurde verputzt. Weiter geht es auf der traumhaften Küstenstraße. In Soller war es dann schon richtig warm und wir entledigten uns unserer Arm- und Beinlinge. Jetzt ging es die 800hm auf den höchsten Pass Mallorcas dem Puig Major. Als Auffahrt haben wir die Variante über Fornalutx mit den herrlichen Orangenhainen gewählt. Gegen Mittag war der Puig Major bezwungen und es geht weiter in Richtung Polenca. Auf der Straße zwischen Kiosk (Abzweigung Sa Colabra) und Tankstelle herrschte mal wieder Chaos. Viele Radfahrer, Busse, Autos in Kombination mit schmaler Straße funktioniert einfach nicht. In Lluc gab es dann eine böse Überraschung. Straßensperre von 8 bis 16 Uhr. Es war noch nicht mal 13 Uhr. Trotz Verhandlung mit einem Arbeiter mussten wir wieder umkehren - zurück den kleinen Anstieg zur Tankstelle, runter nach Caimari und über Campanet den Radweg nach Pollenca. Wir hatten herrlichen Rückenwind und so beschlossen wir nicht abzukürzen und unseren Plan auf der am äußersten fahrbahren Straße Mallorca zu umrunden (keine Stichstraßen ansonsten wären das wohl weit mehr als 600km mit gigantischen Höhenmetern). In Pollenca plünderten wir dann den nächsten Supermarkt. Mehr als Weckerl, Donuts, Apfel und Cola konnten wir aber nicht ergattern. Anfang des Jahres gab es einen Orkan und viel Schnee auf Mallorca. Der Orkan hat viele Bäume entwurzelt und Äste abgebrochen - schaut wirklich schlimm aus. Daher gab es noch zahlreiche Aufräumarbeiten samt Anhaltungen und eben die eine Straßensperre. Bei Temperaturen um die 24 Grad ging es an den Stränden von Port Pollenca und Alcudia mit recht starkem Gegenwind weiter. Es war viel los - viele Gruppen der bunten Pest kamen uns entgegen. Richtung Arta hatten wir dann wieder eine zeitlang Rückenwind, die kurzen Anstiege waren aber ohnehin schon mehr wie zach. Nach Capdepera erwartete uns wieder Gegenwind und massig Verkehr - nicht schön. Die Tunnelumfahrung über den Berg war da eine willkommene entlegene Abwechslung. In Porto Cristo haben wir uns gegen 18 Uhr noch Kaffee und Eis genehmigt. Gegen 19 Uhr wurde es dann dunkel. Einen Vorteil hat die Dunkelheit - üblicherweise legt sich der Wind - aber es wird natürlich auch verdammt kühl. Über einen weiteren Riegeless- und Helmlampenmontierungsstopp in S'Alqueria Blanca ging es nach Santanyi. Es war stockfinster und der Verkehr wurde langsam weniger. Nach Ses Salines zogen immer wieder Nebelschwaden durch. Es hatte nur mehr rund 7 Grad und es ging wieder bergauf. Beim Cap Blanc tankten wir nochmal self-supported Riegelkalorien um die letzten Höhenmeter zu den Delfinen zu erklimmen. Rasant ging es dann bergab nach Arenal. Um ca. 22:30 Uhr erreichten wir dann unser Körbchen und gingen ohne Abendessen ins Bett. Geschafft - ein heftiges und laaaanges Tagerl ging zu Ende. Mein Garmin hat mir den Wackelkontakt im Kabel übel genommen und zum Schluss den Akkustand hoch statt runtergezählt. Kurz vor Schluss ging er dann bei 30% in den Energiesparmodus. 344km 4452hm
Frühstück 1:30 Uhr ... mitten in der Nacht
Auffahrt auf den 1. Pass Sa Gramola
Am Sa Gramola