Rennradfahren im Veneto
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- Kategorie: Rennrad
- 04. June 2019
- Paolo Quer
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8 Amici erkunden die Gegend um Vittorio Veneto mit dem Rennrad
2.6.2019: Nach der Schweizer Pässetour 2016, Ravascletto 2017 folgt nun die Vittorio Veneto Rennradwoche. Ace, Johann der Enthusiast (JdE), Jürg, Kurt Moretti, Michl, Paolo, WadlJürgen und Webbl sind mit ihren Gäulen der schmalen Reifen angereist um an der Grenze der Ebene im Hinterland von Venedig in die südlichen Zipfel der Alpen vorzudringen. JdE ist G.O. der Woche und hat seinem Namen alle Ehre machend 6 Touren zusammengestellt... Update: Haben fertig!
Am Anreisetag waren JdE, Kurt, Jürg, WJ und Webbl gemeinsam einrollen, Asphaltkilometer wurden erschnuppert.
Am ersten gemeinsamen Tag waren wir auf den Spuren des 102. Giro unterwegs. 100+ Km und 2000 Hm+ waren unser Tagwerk.
Zum Einrollen war eine leichte Etappe geplant und auch gemeinsames Fahren und Ankommen, nicht so wie beim RÖMA wie JdE bei seiner Eröffnungsrede betonte. Bis Kilometer 60 gelang uns dies auch, aber dann kam die Abfahrt vom Dach der Tour, dem Passo Crosetta (1127 m.ü.d.M.). Paolo bog bei einer Kreuzung nicht ab, Ace und WadlJürgen folgten. 7 km und 600 Downhillhöhemeter später machten wir kehrt um auf die Strecke zurückzukehren. Der Rest der Gang war inzwischen schon fast zu Hause.
Die 8 erreichten letztendlich in der Formation 3 - 2 - 1 - 1 - 1 mit Kilometerleistungen zwischen 100 und 120 unsere Alberga.
Sonstige Vorkommnise: JdE holt sich unfreiwillig ein offenes Knie, Michl kämpft mit dem Freilauf...
Fazit: Eine wunderschöne Runde, prachtvolles Walter Wetter (28°C), Birra Moretti vom Faß bei Zielankunft, 4 gängiges Abendessen, bereits gegen 22h verzupften sich die Letzten ins Bett, eindeutig ein Zeichen von Anstrengung.
+paolo+
Tag 2, 4.6.2019: Auf zum Monte Cimon
Bei sommerlichen Temperaturen brachen wir diesmal in die andere Richtung auf, eine leichte Tour mit dem Charakter "Anfahrt - Berg rauf & runter - Caffe - geschupft Heimrollen".
So wars dann auch fast tatsächlich. Nach 25 km Anfahrt folgte quasi eine verkehrsbefreite 13 km lange Auffahrt auf den Cimon, der höchste Punkt des Tages lag bei 1250 m. Nach der supertollen Abfahrt runter nach Valdobbiadene genossen wir Caffe und Crepe auf der Piazza. Der "gschupfte" Heimfahrt war dann doch mühsamer als erwartet, die südsteiermarkartige Landschaft wartete mit dem einen oder anderen 100-200 Höhenmeterstich auf. Allerdings gings zur Belohnung schlußendlich wieder über eine nette kurvenreiche Straße von San Lorenzo runter nach Vittorio Veneto.
90 km, 1800 Höhenmeter bei schwülem Sommerwetter hinterlassen Spuren.
Daher: Mittwoch = Ruhetag!
Tag 3, 5.6.2019: JdE & Ace rollen 2 Stunden, Webbl, Kurtl und Jürg bleiben stationär, Michl, WadlJürgen und Paolo gehen hingegen Wandern.
Der "spektakuläre" Gipfel des Mt. Agnellezze auf 1502m Seehöhe.
Nach einer 10km Bergfahrt mit dem Auto auf 1120m wandern wir über der Baumzone über mehrere Hügel zum Monte Agnellezze auf 1502m über dem Meere. Die zweifellos wunderschöne Aussicht die man fast durchgehend genießen könnte mussten wir uns allerdings denken. Im Nebel erreichen wir nach 1 1/2 Stunden Fußmarsch den Gipfel. Nach Begegnung mit einer Äskulapnatter und Heimfahrt gabs Pizza aus dem Karton und dazu Birra Moretti vom Faß sowie Caffe und Gelati. Ein perfekter Ruhetag eben.
+paolo+
Tag 4, 6.Juni 2019: Passo Boldo, ein echter Zungenschnalzer Passo Boldo
Das Straßerl über den Boldo ist kaum in Worte zu fassen. Die letzten 5 Kehren mit Wendetunnel führen am Talschluß durch eine fast senkrecht stehende Felswand. Errichtet wurde die Straße in nur 100 Tagen im Jahre 1918 von der österrreichisch-ungarischen Armee.
JdE hatte für den 4. Tag was kurzes und knackiges aber ebenso imposantes vorgesehen.
Die 17 Kehren rauf auf 706 Meter Seehöhe waren die Vormittagsjause, nach einer Abfahrt ins Tal gings im über den nächsten Pass, den Passo Praderadego (910m) wieder zurück. Nach einer Caffepause, radelten wir einem kurzen aber heftigen Wolkenbruch die restlichen 20 km zurück nach Vittori.
Fazit: 75 km, 1600 Hm sind für uns Herren im besten Alter genug und machen echt Spaß.
Das Bier bei Ankunft auf unserer Terazza schrieben wir auf Michls Zimmerrechnung, schließlich wurde er von uns untertags mangels eigenen Vorrat versorgt und nach Hause gebracht. Danke junger Mann!
Tag 5, 7.Juni 2019: Cimon & Passo Boldo #2
Diesmal stand ein richtiger Trainingstag am Programm, gemeint ist eine Distanz über 100km.
Wir umrundeten den Mt. Cimon (siehe Auffahrt Tag 2) im Uhrzeigersinn. Via Valdobbiadene (Caffe & Crep #2!) gings ins den Piave Flußaufwärts entlang bis Trichiana. Das Flachstück entlang des Flusses machte Wattmaschin' WadlJürgen vorne Dampf und die 7 Freunde rollten geschlossen ohne reißen tapfer hinterher. Der Anstieg zum Passo Boldo - diesmal von der anderen Seite - wurde je nach Geschmack gepolzt und mit einer Caffepause abgeschlossen. Der Rest des Tages, läppische 20 km, bestand aus nach Hause rollen. Paaaaasst!
Fazit: 112 km, 1600 Hm, 24 Schnitt!
Tag 6, 8.Juni 2019: Pian Cavallo, bekannt in den Skinationen Schweiz und Österreich von div. Weltcuprennen in vergangenen Tagen, war das Ziel am letzten Tourentag.
Die geplante Königsetappe zum Mt. Grappa wurde wegen zu erwartendem Verkehrsaufkommen und mühsamer An- und Rückfahrt auf ein anderes Jahr verschoben. Die von Ace vorgeschlagene Alternative war aber um nichts weniger attraktiv: Piancavallo!
Das hieß für uns 32 km flach durch Landschaft und Wind pflügen, bis zur Abzweigung "Piancavallo". Nun noch 15 km und 1100 Höhenmeter am Stück abgespulen und schon waren wir an der Talstation eines der südlichsten Skigebiete der italienischen Alpen angekommen.
Das Sommertagerl mit uneingeschränktem Sonnenschein und kaum Schatten entlang der genialen Auffahrt in den Skiort wurde von Ace, JdE, Paolo, Michl, WadlJürgen und Webbl in Angriff genommen. Jürg trat nach dem Frühstück schon die Heimreise an, Moretti Kurtl gab den Profi und ruhte.
Auf 1267m Seehöhe angekommen wurde Caffe und Strudel con Mele genossen bzw. Schach gespielt. Michl und Paolo absolvierten in der Pause die erste alpine Schachpartie in der FE Geschichte auf einem Freiluftbrett.
Zurück zum Sportlichen: Für die Auffahrt "nahmen" wir uns zwischen 1h19 und 1h40 Zeit (die schnellsten Profis fuhren diesen Megaanstieg im Rahmen des 100. Giro in ca. 38-39 Minuten). Die Abfahrt war hingegen in 17 Minuten erledigt, oder in Zahlen ausgedrückt: 51 km/h Durchschittsgeschwindigkeit bergab und 80 - 83 km/h Highspeed zeigten unsere Tachos.
Fazit: 93 km, 1450 Hm, 24 km/h Schnitt (WadlJürgen und JdE dank Bonuskilometer 100+). Eine tolle Rennradwoche endete mit einem Zuckertagerl.
400 km - 540 km Rennradkilometer * 8 ohne Defekt. Ein Umfaller fast aus dem Stand war die einzige kritische Ereignis.
Einstimmige Meinung: Schön wars und unser Dank gilt unserem JdE der diese Woche mit allem Drumherum für uns organisiert hat.
Ciao sagt euer mitfahrender Schreiber
Paolo
PS: 2020 ist die Schweiz im Gespräch...