Jakobsweg Weinviertel
- Details
- Kategorie: Laufen
- 25. September 2017
- Andreas Perstinger
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Jakobsweg Weinviertel im Laufschritt
Weinviertel, 23/24.9.2017: AndiPersti und Mannermann wagten den Versuch, den Weinviertler Jakobsweg von Drasenhofen nach Krems an einem Wochenende abzulaufen.
Mittlerweile wurde es bei Walter und mir zur Tradition, dass wir im Herbst ein kleines gemeinsames sportliches Projekt unternehmen. Unter anderem starteten wir in den letzten Jahren beim Salzburger Trailrunning Festival und bei der "Tour de Tirol". Für heuer hatten wir uns lange nicht festgelegt, was wir unternehmen wollten, bis Walter im Spätsommer vorschlug, den Weinviertler Jakobsweg von Drasenhofen bis Krems abzulaufen. Jetzt mussten wir nur noch einen passenden Termin finden. Bei einem gemeinsamen Trainingslauf vor zwei Wochen beschlossen wir spontan, eine Woche später dieses Projekt in Angriff zu nehmen. Da außerdem der Bauernhof meiner Familie am Fuße des Michelbergs mehr oder weniger auf der Hälfte der Strecke liegt, war auch der Zeitrahmen unseres privaten Ultralaufs festgelegt: Unser Ziel war es, den Jakobsweg (ca. 150km) in 2 Etappen (80 und 70km) zu bewältigen.Mein Bruder brachte uns Samstag Früh nach Drasenhofen. Kurz vor 7 Uhr liefen wir los und fanden schnell in einen Rhythmus, der für uns beide angenehm war. Die ersten Stunden vergingen recht schnell und ohne Probleme. Die Strecke verlief zum Großteil auf Feld- und Waldwegen und war somit auch landschaftlich reizvoll. Den Buschberg, den höchsten Punkt unseres Laufes, erreichten wir dann auch ca. eine Stunde schneller als ich im Vorhinein geschätzt habe. Doch ab Ernstbrunn (wir waren schon ca. 7 Stunden unterwegs) merkten wir langsam die Müdigkeit in den Beinen. Kurz vor Großrußbach plagten Walter dann auch noch Knieschmerzen und wir mußten unser Tempo etwas reduzieren und mehr Gehpausen einlegen. Schließlich kämpften wir uns noch über die beiden letzten längeren Anstiege in Karnabrunn und im Rohrwald und erreichten schließlich nach 10h49 (für ca. 83km und über 1000Hm) unser Ziel in Haselbach. Kurz nach unserer Ankunft brachte uns Mannerschnitte ein köstliches Abendessen und wir ließen den Tag ruhig ausklingen.
Sonntag Morgen fühlte ich mich immer noch sehr gut und war zuversichtlich, auch die zweite Etappe erfolgreich beenden zu können. Walter fühlte sich leider nicht mehr so gut, aber er wollte auf jeden Fall noch bis Stockerau weiterlaufen. Dort mußte er jedoch wegen zu großer Schmerzen schweren Herzens aufgeben. Somit war ich für die restlichen Kilometer bis nach Krems auf mich alleine gestellt. Bis Stetteldorf ging es mir weiterhin sehr gut und ich konnte ein gutes Tempo laufen. Doch dann machten sich immer öfter kleinere Schmerzen im Knie und im Hüftbeuger bemerkbar, sodaß ich immer wieder kurze Gehpausen einlegte. Diese Pausen nutzte ich aber, um mich gut mit Energie zu versorgen. Etwas erschwerend kam hinzu, daß dieser Abschnitt des Jakobsweges auf dem Radweg unterhalb des Wagrams verläuft, den ich auch immer wieder bei meinen Radeinheiten benutze und daher für mich nicht mehr sehr spannend war. Nach Absberg lief ich dann wieder auf für mich unbekannten Wegen und da das Ziel auch immer näher kam, fiel mir das Laufen wieder leichter und ich konnte auch das Tempo wieder erhöhen. Mittlerweile spekulierte ich auch mit einer Zeit unter 7 Stunden. Doch ca. 6km vor Krems führt der Jakobsweg noch einmal durch die Weinberge am Rande der Wachau. Die nächsten 3km waren zwar landschaftlich sehr schön mit tollen Ausblicken, doch meine müden Beine waren nicht sehr erfreut und ich mußte noch einmal sehr viel Gehen. Die letzten Kilometer in die Kremser Innenstadt konnte ich dann wieder laufend bewältigen und traf schließlich nach insgesamt 7h25 (für ca. 66km) auf Walter, der mich wie versprochen von Krems mit dem Auto abholte.
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